Zuletzt aktualisiert am 8. Mai 2024
(Enthält Werbung für LOWA) Im Wandern mit Baby bin ich mittlerweile Profi. Unsere Tochter hat in ihrem ersten Lebensjahr sehr viele Wanderkilometer in der Trage zurückgelegt. Mit der Geburt unserer zweiten Tochter wird ein weiteres Baby die Berge raufgetragen. Was mir dabei auffällt? Wandern mit Baby ist vergleisweise einfach. Während das Wanderbaby (meist) friedlich in der Trage schläft, hat mein Kleinkind mittlerweile ganz andere Ansprüche bzw. Meinungen, wie so ein perfekter Wandertag abläuft.
Wandern mit Kleinkind bedeutet bei jeder Wanderung ganz neue Herausforderungen und jedes Mal lerne auch ich dazu, wie wir einen Wandertag für die ganze Familie entspannt gestalten können. In diesem Beitrag habe ich Dir meine 10 besten Tipps für entspanntes wandern mit Kleinkind bis 4 Jahre zusammengefasst.
Hi! Ich bin Steffi und ich nehme dich auf meinem Outdoor-Reiseblog mit zu den schönsten Draussen-Erlebnissen für Familien!
Inhaltsverzeichnis
- Wandern mit Tragerucksack (Kraxe) – Die besten Tipps
- Wie viel kann ein Kleinkind eigentlich selbst laufen?
- Tipps, wie Du Dein Kleinkind zum Wandern motivierst
- So planst Du beim Wandern mit Kleinkind Deine Pausen richtig
- So findest Du eine passende Wandertour für eine Wanderung mit Kleinkind
- Ausrüstungs-Tipps für Dein Kleinkind
- 4 Gefahren, die Du beim Wandern mit Kleinkind kennen solltest
- Wandern mit Kleinkind auf Reisen – Diese Reiseziele passen perfekt
- Besonderheiten einer Hüttenübernachtung mit Kleinkind
- Wandern mit Kleinkind: Meine Ausrüstungs-Tipps für die Eltern
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1. Wandern mit Tragerucksack (Kraxe) – Die besten Tipps
Wahrscheinlich willst Du Dich beim Wandern mit Kleinkind nicht auf Wanderwege beschränken, die nur mit einem Kinderwagen befahren werden können. Dazu kommt, dass Dein Baby/Kleinkind ab einem gewissen Alter keine Lust mehr hat, in der Trage zu sitzen. So war es zumindest bei uns. Ab einem Alter von ca. 11 Monaten war meinem Tragebaby die geliebte Trage nicht mehr genehm. Egal, ob ich sie vorne oder auf dem Rücken getragen habe. Sie wollte die Welt beobachten und hat dafür das Gefühl der Geborgenheit in der Trage gegen das Bedürfnis, alles genau sehen und beobachten zu können, eingetauscht. Ab diesem Zeitpunkt sind wir nur noch mit Tragerucksack gewandert.
- Sehr leichte Kindertrage (2680 g)
- Rückenlängen-Anpassung mit großer Bandbreite, damit beide Elternteile die Kraxe angenehm tragen können
- Großes, elastisches und belüftetes Netzfach unter dem Sitz mit schnellem Schnürzug-Verschluss
Du willst mit einer Kraxe wandern? Dann solltest Du die folgenden Punkte beachten:
Ist Dein Kind alt genug?
Dein Kind ist für einen Tragerucksack alt genug, wenn es selbständig sitzen und seinen Kopf stabil halten kann. Nur so kann es die Bewegungen, die beim Wandern entstehen, ausgleichen und sein Rücken und seine Wirbelsäule werden nicht zu sehr belastet. Sollte Dein Kleinkind anatomisch soweit sein, dann probiere bei einem Spaziergang aus, ob es wirklich bereit für einen Tragerucksack ist. Manche Kleinkinder brauchen den Körperkontakt und die Sicherheit einer Trage länger als andere Kinder. Dabei kannst Du gleich selbst testen, wie sich das Wandern mit einer Kraxe anfühlt, denn auch für den Träger ist die neue Gewichtsverteilung eine Umstellung beim Wandern.
Ist Dein Kind warm genug angezogen?
Wanderst Du mit einer Trage, dann sitzt Dein Kind direkt an Deinem Körper. Es profitiert von Deiner Körperwärme und Du kannst als Elternteil spüren, wie es Deinem Kind geht. Beim Wandern mit einer Kraxe ist das nicht der Fall. Dein Kleinkind ist Wind und Wetter ausgesetzt, allerdings ohne die Bewegung, die Dich warmhält. Ziehe Dein Kind nach dem Zwiebelschalenprinzip an und achte genau darauf, dass es nicht auskühlt. Das bedeutet auch, dass Du Dein schlafendes Kind aufwecken musst, wenn das Wetter umschlägt. Nachdem wir einmal ein zitterndes Kleinkind aus der Kraxe geholt haben, ziehe ich aufwecken und warm anziehen immer dem Weiterschlafen vor.
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Weitere Punkte, die Du beim Wandern mit Tragerucksack beachten solltest:
- Ist Dein Kind zu sehr der Sonne ausgesetzt? Achte darauf, die Gefahr eines Sonnenstiches und eines Sonnenbrandes zu vermeiden. Zum Glück sind die meisten Tragerucksäcke von vorneherein mit einem Sonnendach ausgestattet.
- Hängen die Äste tief? Klingt komisch, oder? Aber gerade Kraxen-Wander-Anfänger vergessen oft den Umstand, dass sie einen Tragerucksack auf dem Rücken haben, aus dem der Kopf des Kindes rauschaut. Achtung auch bei Türen.
- Stelle den Tragerucksack immer wieder neu ein. Dein Kind wächst und die Einstellungen müssen somit immer wieder geändert werden. Ganz wichtig ist dies nach einer längeren Wanderpause. Dein Kind muss einen stabilen Sitz haben und gut gesichert sein.
- Lesetipp: Wandern mit Tragerucksack. Fünf Fehler beim Wandern mit Kraxe und wie Du diese vermeidest
2. Wie viel kann ein Kleinkind eigentlich selbst laufen?
Beim Wandern mit Kleinkind wirst Du Dir sicherlich irgendwann die Fragen stellen, wie viele Kilometer und Höhenmeter Du Deinem Kind eigentlich zutrauen kannst. Immerhin scheint der Junge von den Nachbarn ja schon viel längere Strecken zu laufen. Stopp. Vergleiche Dein Kleinkind nie mit anderen Kindern. Ich weiß, dass das nicht immer leicht ist, denn meist geht das Vergleichen ja schon im Babyalter los und hört im Grunde nie auf. Es ist natürlich egal, wie weit andere Kinder bereits laufen, denn Kinder sind sehr unterschiedlich. Wichtig ist, dass Du Dein Kleinkind nicht zum Wandern zwingst und es Spaß hat.
Nennenswerte Strecken von 1 bis 2 Kilometer ist unser Kind erstmals in einem Alter von 1 ¾ Jahren selbst gelaufen – ohne Höhenmeter. Mit 2,5 Jahren waren es bei machen Wanderungen schon zwischen 2 und 3 Kilometern und bis zu 250 Höhenmeter in Summe. Diese Distanzen waren allerdings eher die Ausnahme. Gerade ist unsere Tochter 3 Jahre alt geworden und wir haben den Tragerucksack manchmal daheim gelassen und ihr 5 Kilometer und ca. 100 Höhenmeter zugetraut. Mit vielen Pausen und ab und zu einer Rast auf Papas Schultern, hat das sehr gut funktioniert. Wir sind gespannt, wie sich diese Wandersaison entwickelt. Aber wie geschrieben: Jedes Kind ist anders.
Wichtig ist: Soll das Kleinkind möglichst viel selbst laufen, dann dauert das. Vergiss nicht, dass die Beine von Deinem Kind nun mal viel kürzer als Deine Beine sind und es am Wegesrand unglaublich viel zu entdecken gibt. Ein „Spaziergang“ wird dadurch schnell zu einer tagesfüllenden Wanderung und Deine eigenen sportlichen Ambitionen beim Wandern musst Du erst einmal zurückschrauben.
3. Tipps, wie Du Dein Kleinkind zum Wandern motivierst
Damit Dein Kleinkind Spaß am Wandern hat und auch selbst läuft, braucht es ab und zu ein wenig Motivation. Einfach nur laufen und die Stille genießen, damit kannst Du sicherlich kein Kind locken.
Plane genügend Zeit ein und lass Dein Kind selbst laufen
Klingt erstmal ziemlich logisch, oder? Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass das gar nicht so einfach ist. Vor allem, wenn die Kinder noch jung sind und in der Regel wenig selbst laufen (zwischen 1,5 und 2,5 Jahren). Während dieser Zeit ist es nämlich durchaus möglich, dass Du Dich bei den Wanderungen nicht einschränken musst, da ein Kleinkind in diesem Alter noch recht viel im Tragerucksack sitzt. Die geplante Tour will dann natürlich durchgezogen werden. Da ist dann manchmal keine Zeit, das Kind lange spielen oder selbst laufen zu lassen. Unter Protest kommt es rein in die Kraxe und weiter geht´s. Der Gipfel muss ja schließlich erreicht werden.
Kurz gesagt: Sitzt Dein Kind zu oft und lange im Tragerucksack, dann verliert es leicht die Motivation zum Laufen. Nicht jede Tour muss durchgezogen und nicht jeder Gipfel erreicht werden. Wenn Dein Kleinkind bei einer Tour ganz plötzlich mehr laufen möchte als geplant, dann versuche, ihm die Zeit zu geben.
Natürlich ist auch mir klar, dass das nicht immer geht. Auch unser Kind saß schon unter Protesten im Tragerucksack, weil uns vielleicht doch die Zeit weggerannt ist, Regen aufgezogen ist oder der Weg einfach nicht geeignet war für ein Kleinkind.
Gehe mit Deinem Kleinkind auf Entdeckungstour
Manche Wanderwege sind einfach spannend für ein Kleinkind (dazu mehr weiter unten), da braucht es oft gar nicht viel zusätzliche Lauf-Motivation von einem Erwachsenen. Eine Wanderung, die allerdings ausnahmslos spannend ist, ist auch mir noch nicht untergekommen. Breite Forstwege mit wenig Abwechslung, die man so entlangspaziert, gehören meist dazu und sind auf den ersten Blick für Kinder ziemlich öde. Aber nur auf den ersten Blick. Gehe auf solchen Wegen zusammen mit Deinem Kleinkind auf Entdeckungstour. Im Frühjahr lassen sich herrlich Blumen oder Bärlauch bestaunen, im Herbst Pilze.
Du kannst mit Deinem Kind einen geeigneten Wanderstock suchen, ihr könnt auf Baustämmen balancieren oder Verstecken spielen. Auch Tannenzapfen, Steine oder Ameisen üben auf die jungen Wanderer eine große Faszination aus. Stelle ich darauf ein, dass Du dann allerdings auch so langsam wie die Ameisen vorankommst. Vor allem der Wald hält viele Schätze bereit. Mit Kind wirst Du die Natur ganz sicher nochmal neu entdecken.
Wandere zusammen mit anderen Kindern
Wir sind bisher erst zweimal mit einer befreundeten Familie mit einem Kleinkind wandern gewesen. Dafür gleich mehrere Tage am Stück und es hat irre viel Spaß gemacht. Die Kinder haben sich gegenseitig motiviertund sind sehr viel selbst gelaufen. Wollte ein Kind allerdings in den Tragerucksack, so wollte auch das andere Kind diesen Komfort sofort in Anspruch nehmen.
Falls Du in Deinem Freundeskreis keine Familien mit gleichaltrigen Kindern kennst, die ebenfalls wanderbegeistert sind, dann schaue zum Beispiel mal beim DAV. Dort gibt es DAV-Familiengruppen. Aber auch Facebook kann eine Anlaufstelle sein. Es gibt dort sehr aktive Gruppen zum Thema Wandern oder auch Wandern mit Baby & Kleinkind, in der Du Gleichgesinnte treffen kannst.
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4. So planst Du beim Wandern mit Kleinkind Deine Pausen richtig
Beim Wandern sind Pausen wichtig. Ohne Kinder haben wir in der Regel eine lange Pause am Gipfel eingelegt. Brotzeit mit Weitblick – Herrlich. Mit diesem Ziel vor Augen ließen sich auch die letzten Höhenmeter noch leicht bewältigen. Unseren Kindern geht es ähnlich. Auch wenn der Bergblick
bzw. das Gipfelerlebnis für sie noch nicht wirklich wichtig sind. Aber die Pausen, die sind wichtig.
Wie kannst Du Pausen planen, damit sie auch für Dein Kleinkind attraktiv sind?
Eine Hütte ist zum Pausieren immer gut. Mit der Aussicht auf eine kalte Saftschorle und eventuell ein Stück Kuchen, einen Kaiserscharren oder was Dein Kind gerne isst, lassen sich auch für ein Kleinkind die letzten Wegmeter leichter meistern. Gibt es bei der Hütte Tiere oder einen Spielplatz, dann ist das noch besser. Aber Vorsicht: Das Weiterwandern könnte sich so ein wenig herauszögern.
Es muss aber nicht immer eine Hütte sein. Ein schöner Platz am See, eine Almwiese mit Blumen oder ein Bachlauf tun es auch. Dazu eine kleine kulinarische Überraschung im Gepäck (Schokokekse, eine Wiener, ein Müsliriegel etc.) und Dein Kind ist glücklich.
Ein Gipfel eignet sich übrigens nur bedingt für eine ausgedehnte Pause bei einer Wanderung mit Kleinkind. Denn je nach Gipfel und Charakter Deines Kindes, wirst Du mehr damit beschäftigt sein aufzupassen, dass sich Dein Kind nicht ausversehen den Berg herunterwirft, als die Brotzeit und die Aussicht zu genießen.
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5. So findest Du eine passende Wandertour für eine Wanderung mit Kleinkind
Kommen wir nun zu der Frage aller Fragen: Welche Wandertouren sind für ein Kleinkind geeignet?
Wanderst Du mit Trage oder einem Tragerucksack bzw. soll Dein Kind möglichst viel selbst laufen, dann lass auf jeden Fall die Finger von kinderwagenfreundlichen Touren. Diese Wanderungen sind in der Regel ein Garant für Langeweile, denn ihr werdet überwiegend auf Forstwegen unterwegs sein.
Spannend sind Touren, bei denen ihr die Forstwege und Zufahrtsstraßen schnellstmöglich verlasst. Hier kann dann über Steine geklettert werden und es gibt unheimlich viel zu entdecken und zu sehen. Übrigens: Solche Wege sind für die Kleinen meist einfacher bergauf zu gehen als bergab.
Schaue einfach, auf welche Wanderungen Du Lust hast, ohne in erster Linie an Dein Kleinkind zu denken. Du selbst willst es ja auch abwechslungsreich haben. Allerdings sollten die Touren wesentlich kürzer und nicht zu schwierig sein.
Wenn euch der Sinn nach einer sehr einfachen Wanderung steht und ihr zur Abwechslung den Tragerucksack daheim lassen wollt, dann eigenen sich aus meiner Erfahrung Wege, die an einem See entlang führen oder an einem Bachlauf. Auch Wege durch Moore, die über Holzbohlen verlaufen, sind fantastisch für Kleinkinder.
Sehr viele Regionen haben sog. Kinderwanderwege ins Leben gerufen. Was davon zu halten ist? Ich finde diese Wege eine großartige Idee und sie sorgen ganz sicher für Wanderabwechslung. Viele dieser Wanderungen sind zum Beispiel mit einem Rätsel verknüpft. Dafür war unsere Tochter bisher immer zu jung, aber die verschiedenen Stationen waren dennoch für sie interessant und ein guter Wander-Motivator.
Am besten schaust Du Dir den Weg einfach vorher im Internet an. Um was geht es bei dem Weg bzw. sind die Stationen auch für jüngere Kinder spannend?
Ich bin bereits mehrmals solche Wege gelaufen: den Schlawinerweg im Schwarzwald den Wendelstein-Männlein-Weg in Bayrischzell. Beide Wege haben uns und unserer Tochter richtig Spaß gemacht. Aber nur noch solche Wege zu wandern, kommt für uns nicht in Frage. Die Natur bietet genügend Abwechslung und Interessantes für Kinder. Wir müssen nur lernen, wieder genau hinzuschauen.
6. Ausrüstungs-Tipps für Dein Kleinkind
Der Markt für Outdoor-Funktions-Kleidung ist riesig. Und das geht natürlich schon bei dem Angebot für die kleinsten Wanderer los. Fangen wir bei den Schuhen an. Das richtige Schuhwerk ist nicht nur für uns Erwachsenen, sondern auch schon für ein Kleinkind essenziell. Die Schuhe müssen gut passen, denn drückt der Schuh, dann wir ein Kind ganz sicher nicht selbst wandern wollen.
Bei uns wurde das Thema so richtig wichtig, als unsere Tochter mit knapp 1¾ Jahren, während unseres Urlaubes auf Teneriffa, ganz überraschend längere Strecken selbst laufen wollte. Wir hatten ein paar Halbschuhe und ihre Winterstiefel dabei. Die Halbschuhe waren nicht wirklich für die teils steinige Vulkanlandschaft Teneriffas gemacht und die Winterstiefel doch recht warm.
Zurück in Deutschland haben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Schuh gemacht. Herausgekommen ist der INNOX EVO GTX JUNIOR von LOWA, den es sowohl als Stiefel als auch als Halbschuh gibt. Beide Schuhe haben uns eine komplette Wandersaison begleitet und auch in diesem Jahr haben wir uns wieder für einen INNOX GTX entschieden. Der Stiefel schützt den Knöchel, er ist rutschfest und wasserdicht und unsere Tochter ist stolz wie Bolle, dass sie Wanderstiefel wie die Großen hat.
Lesetipp: Brauchen Kinder Wanderschuhe? Meine Erfahrungen beim Wandern mit Kindern und im Alltag
Ansonsten habe ich keine spezielle Outdoor-Funktionskleidung für mein Kind gekauft. Beim Wandern gilt das Zwiebelschalenprinzip und wichtig ist, dass die Kleidung schmutzig werden darf und warmhält. Ich ziehe unserer Tochter einfach eine gemütliche Hose an und bei Wind, Kälte oder Nässe eine Matschhose drüber. Mütze und Halstuch sind auch immer dabei und natürlich ein Set Wechselkleidung – man weiß ja nie.
Wenn Du doch etwas vergessen hast, dann improvisiere einfach. Ein Paar Socken haben bei uns zum Beispiel schon als Handschuhe dienen müssen, als es im August in Norwegen dann doch kälter war als geplant. Fast hätte ich an dieser Stelle vergessen, meine Wanderstöcke zu erwähnen, die für meine Tochter wohl der wichtigste Ausrüstungsgegenstand beim Wandern sind.
7. 4 Gefahren, die Du beim Wandern mit Kleinkind kennen solltest
Um das Wohlbefinden unserer Kinder machen wir Eltern uns irgendwie ständig Sorgen. Zumindest geht es mir so. Ich frage mich immerzu, ob meinem Kind nicht zu kalt sein könnte – wahrscheinlich, weil ich selbst eine Frostbeule bin. Beim Wandern mit Kleinkind durchaus eine berechtige Sorge. Neben der Unterkühlung gibt es allerdings noch weitere Gefahren, die Du kennen und natürlich vermeiden solltest.
Unterkühlung
Vor allem in den wechselhaften Übergangsjahreszeiten musst Du aufpassen, dass es Deinem Kind beim Wandern nicht zu kalt wird. Unten im Tal ist es vielleicht schon sommerlich warm, weiter oben auf dem Berg kann es aber noch ziemlich zugig und kalt sein. Wandert Dein Kleinkind selbst, dann produziert es natürlich Wärme. Sobald Du es allerdings in den Tragerucksack setzt, sieht die Sache schon anders aus. Dann ist Dein Kind Wind und Wetter ausgesetzt, ohne sich zu bewegen und Du musst es warm genug anziehen. Klingt logisch, oder? Doch auch uns ist es bereits passiert, dass wir ein zitterndes Kind aus der Kraxe geholt haben. Nach dieser Erfahrung ziehe ich aufwecken und warm anziehen immer dem Weiterschlafen vor.
Lesetipps:
- Wandern im Winter mit Kindern – Infos & Tipps für Wanderungen in der kalten Jahreszeit
- Winterwandern mit Kraxe – Meine Tipps & Alternativen
Sonnenbrand
Neben der Gefahr eines Sonnenstiches, musst Du auch darauf achten, dass sich Dein Kind keinen Sonnenbrand holt. Wir haben unsere Tochter bereits im ersten Wanderurlaub mit drei Monaten mit Sonnencreme eingecremt und dies natürlich bis heute so fortgesetzt. Auch dies wurde nicht immer mit Zustimmung begrüßt. Aber eine Diskussion ist bei diesem Thema zwecklos. Das hat auch mein Kind irgendwann eingesehen. Beim Wandern ziehe ich meinem Kind außerdem immer eine lange Hose an – auch an sehr warmen Tagen. In einer dünnen Leggins ist es ihr noch nie zu heiß geworden.
Sonnenstich
Ein Sonnenstich ist eine ernste Angelegenheit und sollte unbedingt vermieden werden. Leichter gesagt als umgesetzt, denn Kleinkinder lassen ja nicht immer kommentarlos ihren Sonnenhut auf dem Kopf. Ganz besonders dann, wenn andere Kinder mit von der Partie sind, die ebenfalls keinen Sonnenhut tragen. Achte darauf, dass Dein Kind beim Wandern immer einen Sonnenhut aufhat, der im Idealfall auch den Nacken schützt.
Hast Du einen Hut-Verweigerer – damit kenne ich mich durchaus aus – dann verusche oft genug im Schatten zu wandern oder zumindest für die Pausen ein schattiges Plätzchen zu wählen. Ist lange kein Schatten in Sicht, dann setze Dein Kind auf dieser Wegstrecke lieber in die Kraxe, denn das Sonnendach spendet nochmals zusätzlichen Schatten und Dein Kleinkind verausgabt sich nicht in der prallen Sonne.
Mein Tipp: Nimm zwei Sonnenhüte mit. Das hat bei uns in einer Sonnen-Hut-Verweigerungs-Phase ganz gut funktioniert. So hatte meine Tochter immer die Wahl zwischen zwei Hüten. Und selbst entscheiden fühlt sich besser an, als einfach einen Hut auf den Kopf gesetzt zu bekommen.
Absturzgefahr
Unsere Tochter es jetzt gerade drei Jahre alt geworden und bisher hatte ich keine wirkliche Angst, dass sie abstürzen könnte. An gefährlichen Stellen haben wir sie in die Kraxe gesetzt oder an die Hand genommen. Außerdem ist sie sehr vorsichtig. Ich bin gespannt, wie es sich in dieser Wandersaison verhält. Was viele wandernde Eltern empfehlen, wir allerdings noch nie getestet haben, ist ein Kinderkomplettgurt und ein Kletterseil zu nutzen. So kannst Du Dein Kind an gefährlichen Stellen sichern und entspannt weiterwandern.
8. Wandern mit Kleinkind auf Reisen – Diese Reiseziele passen perfekt
Wir gehen auch auf Reisen gerne wandern. In den letzten Jahren suchten wir uns unsere Reiseziele tatsächlich nach guten Wandermöglichkeiten aus. Wir lieben es, morgens unsere Rucksäcke zu packen und raus in die Natur zu gehen. Und für unsere Tochter braucht es derzeit noch keine zusätzlichen Kinder-Attraktionen. Den Tag mit uns und in der Natur zu verbringen, reicht ihr völlig aus.
Die folgenden Reiseziele kann ich Dir empfehlen, wenn Du mit Deinem Kleinkind ebenfalls einen Wanderurlaub machen möchtest:
- Deutschland: Deutschland hat viele wunderschöne Wanderecken. Vielleicht auch bei Dir in der Nähe? So kannst Du Dir eine lange Anreise sparen und einen Wanderurlaub erst einmal testen.
- Österreich: Ein Wanderurlaub in Österreich mit Kleinkind ist immer eine gute Idee. Du findest dort Berge, Seen, familienfreundliche Unterkünfte und gutes Essen – Knödel und Kaiserschmarren lieben doch alle Familienmitglieder.
- Mallorca: Die perfekte Mischung aus Wandertagen und Strandtagen kannst Du auf Mallorca finden, nur ca. 2 Flugstunden entfernt. Du und Deine Familie werden es lieben.
- Teneriffa: In Teneriffa habe ich mich überraschenderweise Schock-Verliebt, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Teneriffa kann das ganze Jahr über bereist werden und die Insel ist eine gute Möglichkeit, dem Winter den Rücken zu kehren. Ich liebe vulkanische Landschaften und finde sie faszinierend schön. Unsere Tochter war ebenfalls begeistert. Von den milden Temperaturen, den vielen Steinen – liebt Dein Kind Steine auch so sehr? – unserer Dachterrasse mit Meerblick und dem warmen Sand zwischen den nackten Zehen.
- Irland: In Irland sind die Berge nicht zu hoch, nicht zu schroff und nicht zu ausgesetzt. Perfekt für alle Kinder, die gerne viel selbst laufen. Die Iren sind absolut kinderfreundliche und warmherzige Menschen und mit Kleinkind bist Du überall willkommen.
- Südtirol: Ich liebe Südtirol. Ein Muss-Reiseland für wanderbegeisterte Familien. Die Berge, das Essen, das Klima – hier stimmt einfach alles.
- Norwegen: Hier gibt es vor allem viel Wasser: Seen, Fjorde, Wasserfälle. Und welches Kind ist von Wasser nicht fasziniert? Die Natur ist hier ein Spielplatz für Groß und Klein und wir wollen auf jeden Fall ein weiters Mal nach Norwegen reisen.
9. Besonderheiten einer Hüttenübernachtung mit Kleinkind
Eine Hüttenübernachtung mit Kleinkind? Ja, das geht und ist nicht nur für uns Eltern ein Highlight. Du wirst sehen, auch Dein Kleinkind wird dieses „Abenteuer“ lieben. Welches Kind spielt nicht gerne bis kurz vorm ins Bett gehen draußen und das deftige Hüttenessen wird ebenfalls bei den meisten Kleinkindern Anklang finden.
Wir haben uns an unsere erste Hüttenübernachtung mit Kleinkind getraut, als unsere Tochter gerade zwei Jahre alt geworden ist. Es hat wunderbar funktioniert. Natürlich konnten wir das vorab nicht wissen, wir haben es einfach ausprobiert. Deshalb: Einfach machen!
Gepäck
Die große Frage, die Du Dir wahrscheinlich gerade stellts:
Wie habt ihr das mit dem Gepäck gemacht?
Eins ist klar: Du musst Dich ziemlich einschränken. Wir haben es geschafft, das Gepäck für zwei Erwachsene und ein zweijähriges Kleinkind für vier volle Wandertage und drei Übernachtungen in dem Gepäckfach unseres Deuter Tragerucksacks und einem 35 (+10) Liter Rucksack unterzubringen.
Es geht also. Hier findest Du unsere komplette Packliste: Hüttenübernachtung mit Kleinkind.
Falls Du Dich allerdings nicht so sehr einschränken kannst oder willst, dann wähle eine Hütte, die einen Gepäcktransport anbietet.
Hüttenwahl
Die Hüttenauswahl, zum Beispiel in den Alpen, ist ziemlich groß. Darunter gibt es viele Hütten, die besonders familiengeeignet sind. Der Deutsche, Österreichische und Südtiroler Alpenverein stellen in der Broschüre „Mit Kindern auf Hütten„ besonders für Familien geeignete Übernachtungsmöglichkeiten vor.
Für uns ist es wichtig, dass wir mit unserem Kleinkind nicht in einem großen Bettenlager mit Fremden schlafen müssen, denn das würde nicht funktionieren. Viele Hütten bieten aber auch Zwei-, Drei-, oder Vierbett-Zimmer an. Allerdings dann häufig mit Doppelstockbetten.
Mein Tipp: Bespreche vor der Buchung mit dem Hüttenwirt bzw. der Hüttenwirtin die Situation und frage nach, welche Zimmer es gibt und ob diese geeignet sind.
Tourenwahl
Das Großartige an einer Hüttenübernachtung? Nach dem Frühstück und dem Packen des Rucksacks seid ihr startklar und bereits mittendrin in den Bergen. Keine Anfahrt und keine Höhenmeter, die es zu bewältigen gibt, bevor es so „richtig“ losgeht.
Du bist in der Regel also schon näher dran an einem Gipfel und einer grandiosen Aussicht, als an anderen Tagen. Nutze die Chance, auch wenn das Kind für den Gipfelanstieg vielleicht mal ein wenig länger in der Kraxe sitzen muss. Genügend Bewegung und Möglichkeiten zum selbst laufen, bekommt es an einem ganzen Tag in den Bergen sicher.
Dein Müll bzw. die Sache mit den Windeln
Ich will hier kurz das Thema Windeln ansprechen bzw. die Frage: „Wohin damit?„
Grundsätzlich gilt bei einer Hüttenübernachtung immer, dass Du Deinen Müll auch wieder mitnimmst. Windeln mit Inhalt sind aber schwer. So schwer, dass Du diese bei mehreren Nächten auf einer Hütte kaum in Deinem Rucksack unterbringen kannst. Von dem Geruch, der Dich dabei umgeben wird, mal ganz abgesehen.
Am besten besprichst Du das vorab mit dem Hüttenwirt. Bisher waren wir auf zwei Hütten. Die erste Hütte hatte eine Versorgungsstraße und die zweite Hütte einen Versorgungslift. Hier durften bzw. konnten wir Windeln samt Inhalt entsorgen.
Ein großes FAQ findest Du hier: Mit Kleinkind auf einer Berghütte übernachten: Das große FAQ
10. Wandern mit Kleinkind: Meine Ausrüstungs-Tipps für die Eltern
Brauchst Du eigentlich spezielle Ausrüstung für eine Wanderung mit Kleinkind? Zum einen benötigst Du natürlich eine passende Trage oder einen Tragerucksack.
Wir haben neben einer gebrauchten Deuter Kid Comfort II Kraxe auch die Kindertrage Osprey Poco AG Plus im Einsatz.
Ansonsten ziehst Du Dich an, wie bei jeder anderen Wandertour auch.
Allerdings solltest Du beim Wandern mit Tragerucksack ein besonderes Augenmerk auf Dein Schuhwerk legen. Du trägst immerhin die Kraxe mit Gepäck und Kleinkind darin – da kommt ein ordentliches Gewicht zusammen.
Da ist es in meinen Augen eine ziemlich doofe Idee mit einfachen Turnschuhen wandern zu gehen, auch bei leichten Touren. Dein Fuß wird durch die Belastung sicherlich schnell wehtun und es ist durchaus gefährlich, mit solch einem Gewicht auf dem Rücken und den falschen Schuhen in bergigem Gelände unterwegs zu sein.
Bei uns ist in erster Linie mein Mann der Kraxenträger. Er wandert mit dem PREDAZZO GTX Schuh von LOWA und das ist auch gut so, denn mit diesem Schuh hat er einen stabilen Halt und hat unser Kind damit schon in viele luftige Höhen getragen.
Für die wenigen Gelegeneheiten, in denen ich meine Tochter im Tragerucksack getragen haben, war ich über meine MAURIA GTX von LOWA mehr als glücklich, und natürlich nicht nur dann.
Was sind Deine Erfahrungen oder Fragen zum Thema Wandern mit Kleinkind?
A DAILY TRAVEL MATE – ist der Familien-Reiseblog & Outdoorblog für aktive Familien
Hi, ich bin Steffi. Autorin. Bloggerin. Frischluftsüchtige. Bewegungsjunkie. Bergliebhaberin. Aussichten-Genießerin und Zweifach-Mama.
Für noch mehr Reise- und Wanderinspiration folge mir gerne auf Instagram, Facebook und Komoot.
Meine veröffentlichten Bücher: Green Family Guide und Mikroabenteuer mit Kindern.
Dein Vertrauen ist mir sehr wichtig: Dieser Artikel enthält Werbung für LOWA, da er in Zusammenarbeit mit diesem Kooperationspartner entstanden ist. Mehr zum Thema Werbung auf diesem Blog kannst du hier nachlesen.
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Hallo Steffi,
ich habe zwar kein Kleinkind mehr, unser Sohn ist mittlerweile 6 Jahre alt, trotzdem habe ich deinen umfangreichen und sehr informativen Bericht mit Interesse gelesen. Ich finde es super, wenn man auch mit Kind weiterhin das macht, was einem gut tut und gut gefällt und sich nicht so einschränken lässt. Wie du sehr schön zeigst, ist alles möglich, wenn auch etwas anders als vorher. Finde ich total super, genau so gehen wir mit Kind auch durchs Leben. Vielen lieben Dank für den Bericht.
Ich finde meinen Tragerucksack schön für die Reisen mit Kleinkind, weil dadurch eine richtige Gewichtsverteilung geschafft wird. Man kann also leicht beides beim Wandern und Spazieren tragen. Danke für die weitere Tipps zum Thema Wandern mit den Kindern!
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Unser Sohn ist 3 Jahre alt und suuuuper lauffaul. Früher war ich sehr viel mit meinem Hund unterwegs. Täglich ausgiebige Spaziergänge, am Wochenende Wanderungen doe zwischen 3 und 8 Stunden dauerten. Inzwischen bin ich froh, wenn ich ihn ein mal die Woche zu einem Spaziergang bekomme.. hast du Tipps für mich, wie wir anfangen könnten ihn zum spazieren und wandern zu bewegen?
Außerdem: wir möchten bald zum Titisee fahren, hast du dort Tipps für Wanderwege, die nicht zu gefährlich sind für Kinder? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.