Nachhaltig reisen mit der Familie: 7 unverzichtbare Tipps für die Planung umweltfreundlicher Ferien

Nachhaltig reisen mit der Familie: 7 unverzichtbare Tipps für die Planung umweltfreundlicher Ferien

Zuletzt aktualisiert am 18. März 2024

Vor allem beim Thema Reisen schieben viele von uns ihre Nachhaltigkeitsgedanken beiseite, denn „den Urlaub hat man sich schließlich verdient“ und die Gestaltung des Jahresurlaubs ist ein durch und durch emotionales Thema. Dabei schließen sich Reisen und Nachhaltigkeit keineswegs aus. Im Gegenteil, nachhaltig reisen mit Kindern hat viele Vorteile.

In diesem Blogbeitrag zeige ich dir 7 Tipps für eine umweltbewusste Urlaubsplanung. Denn eine Reise grün zu denken ist einfach. Gerade mit Kindern ist ein nachhaltiger Familienurlaub eine wahre Bereicherung. Er bedeutet Entschleunigung, schont durchaus den eigenen Geldbeutel und respektiert die Menschen und die Natur im Urlaubsland gleichermaßen.


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Inhaltsverzeichnis: Nachhaltig Reisen mit der Familie

  1. Ruft eine Urlaubs-Familienkonferenz ein
  2. Wählt euer Reiseziel mit grünem Bedacht
  3. Reist in der Nebensaison
  4. Verzichtet auf Flüge
  5. Fliegt nachhaltig
  6. Reise umweltfreundlich an
  7. Bucht eine grüne Unterkunft

Dieser Text ist ein Auszug aus meinem Buch „Green Family Guide: Nachhaltig leben und Geld sparen. Mit vielen alltagstauglichen Tipps und kindgerechten Mitmach-Ideen“. Einen erhobenen Zeigefinger und komplizierte Erklärungen zur Klimaveränderung findest du in diesem Buch nicht. Stattdessen gibt es 200 praktische Tipps und Mitmach-Ideen für Kinder von nachhaltiger Ernährung über grünen Konsum bis hin zu umweltbewusstem Reisen.

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Was bedeutet nachhaltig reisen?

Nachhaltig reisen bedeutet, möglichst CO2-neutral zu reisen, um die Belastung des Klimas gering zu halten. Es bedeutet aber auch, dass wir neben der An- und Abreise die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen unseres Aufenthaltes vor Ort berücksichtigen. Wo wir übernachten und wie wir uns im Urlaubsland verhalten, ist ebenso wichtig wie die Frage, wie im gewählten Reiseland mit den Menschenrechten umgegangen wird.

Tourismus ist weltweit ein wichtiger Wirtschaftszweig, muss aber nachhaltig gestaltet werden, denn er ist Mitverursacher des Klimawandels und damit direkt vom Klimawandel betroffen.

Den perfekten nachhaltigen Urlaub gibt es nicht. Aber es stimmt nicht, dass Urlaub und Nachhaltigkeit sich ausschließen. Es ist auch nicht kompliziert, diese beiden Themen miteinander zu verbinden – und ja, wir sollten auch im Urlaub darüber nachdenken, wie wir mit dieser Erde und ihren Ressourcen umgehen. Eine grüne Reise hat viele Facetten, von der Wahl des Urlaubslandes über die Anreise bis hin zur Unterkunft.


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Nachhaltig reisen: Ein grünes Urlaubsziel finden

Tipp 1: Ruft eine Urlaubs-Familienkonferenz ein

Bevor ihr euren nächsten Urlaub plant, beruft ihr eine große Familienferienkonferenz ein. Ich bin ein großer Fan davon, auch die Kinder in die Planung mit einzubeziehen. Ein Urlaub ist schließlich für alle da und sollte die Bedürfnisse aller Familienmitglieder berücksichtigen. Übrigens auch deine eigenen. Wenn du mit Urlaub auf dem Bauernhof oder in Familienhotels nichts anfangen kannst, dann solltest du deine freien Tage auch nicht dort verbringen.

Bei der Familienkonferenz geht es aber nicht darum, schon konkret in die Planung einzusteigen. Es geht darum, das Thema Urlaub von verschiedenen Seiten zu beleuchten und am Ende zu schauen, wohin ihr für eure persönlichen Urlaubswünsche fahren oder fliegen müsst oder ob ihr eure Urlaubsvorstellungen nicht auch in der Nähe verwirklichen könnt.

Stellt euch bei der Familienferienkonferenz folgende Fragen, um herauszufinden, was ihr euch von euren Ferien wünscht.

  • Was ist euch bei einem Urlaub wichtig? Zum Beispiel Zeit für Erholung, Abenteuer, Natur, Stadt, Bewegung, Wasser, Wärme, Kultur, Städte, Ruhe, Action, soziale Kontakte.
  • Was davon findet ihr nur auf einer Fernreise und was auch in der Nähe?
  • Welche Gefühle sind euch wichtig? Freiheit, Abenteuer, Ruhe, Glück, Inspiration?
  • Welche Emotionen verbindest du mit dem Urlaub aus deiner eigenen Kindheit? Woran kannst du dich noch gut erinnern? Was davon möchtest du deinen Kindern mitgeben?
  • Welche Rolle spielen soziale Medien, Werbung und Statusdenken bei deiner bisherigen Urlaubsplanung?

Tipp 2: Wählt euer Reiseziel mit grünem Bedacht

Habt ihr gemeinsam als Familie die Frage beantwortet, was euch im Urlaub wichtig ist, dann geht es los mit der Suche nach einem geeigneten Reiseziel.

Die eigene Region entdecken: Stellt euch die Frage: Muss es wirklich in die Ferne gehen? Wie sieht es mit Angeboten in der eigenen Region aus? Wie gut kennt ihr euch hier aus? Es macht wahnsinnig viel Spaß, etwas über die Geschichte, Kultur und Besonderheiten in der unmittelbaren Umgebung kennenzulernen und dies mit einem erholsamen Urlaub zu verbinden. Außerdem spart eine kurze Anreise viel Zeit, Nerven und Geld.

Vermeidet Massentourismus-Ziele: Wenn viele Reisende die gleichen Urlaubszielen ansteuern, dann stößt die Infrastruktur dieser Orte schnell an ihre Grenzen. Das führt nicht nur dazu, dass viel Abwasser und Müll in der Natur landet, sondern auch dazu, dass die Mietpreise steigen und Einheimische keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden. Investiere in die Suche nach einem ruhigen Urlaubsziel lieber ein bisschen mehr Zeit. Das bringt dir vor Ort mehr Erholung, ist nachhaltiger und meistens auch günstiger.

Setzt Zeit und Entfernung in ein angemessenes Verhältnis: Ein Flug für ein verlängertes Wochenende nach Mallorca hat absolut nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. Sechs Wochen Elternzeit in Südafrika stehen da schon in einem anderen Verhältnis.

Informiert euch über euer Reiseziel: Bei der Wahl eines Urlaubsziels solltest du dir auch ehrlich folgende Fragen stellen: Wie ist es im Reiseland um die Menschenrechte bestellt? Gibt es dort Kinderarbeit, auch im Bereich Tourismus? Wie werden dort Angestellte entlohnt? Werden Tiere für Touristen ausgebeutet?

Tipp 3: Reist in der Nebensaison

Hast du die Möglichkeit, in der Nebensaison zu reisen? Dann nutze diese Möglichkeit. Das spart nicht nur viel Geld, sondern ermöglicht den Menschen vor Ort auch ein Einkommen über die Hauptsaison hinaus. Auch das bedeutet nachhaltig reisen.

Mein Tipp für ein nachhaltiges Reiseziel: Die Natur in der eigenen Region entdecken.
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Grün unterwegs: Tipps für eine nachhaltige Anreise

Tipp 4: Verzichtet auf Flüge

Da ist er. Der Punkt, der den meisten Menschen beim Thema Nachhaltigkeit und Reisen am meisten Bauchschmerzen bereitet. Denn eines ist klar ist: Reisen mit dem Flugzeug ist nie nachhaltig. Daran gibt es einfach nichts zu rütteln. Der CO2-Fußabdruck, den diese Art der Fortbewegung hinterlässt, ist meist so gewaltig, dass das persönliche CO2-Ziel für das komplette Jahr bereits aufgebraucht ist.

DER CO2-FUSSABDRUCK PRO PERSON IN DEUTSCHLAND
Der durchschnittliche CO2-Fußabdruck pro Kopf liegt laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in Deutschland bei 10,5 Tonnen CO2 pro Jahr. Wenn wir die Umwelt und das Klima schützen wollen, dann müssen wir einen Fußabdruck von einer Tonne pro Person schaffen. Ein Flug von Frankfurt nach Mallorca verursacht pro Person eine Klimawirkung von rund 0,5 t CO2, nach Kapstadt 4,7 t CO2 und auf die Malediven 3 t CO2.

Warum verzichten nicht mehr Menschen auf Flugreisen?

Du kannst es drehen und wenden, wie du willst: Fliegen ist die klimaschädlichste Fortbewegungsart, um von A nach B zu kommen. Eine Flugreise schadet dem globalen Klima und damit vor allem auch den Menschen, die sich nie einen Flug leisten können. Ist das gerecht? Die Antwort kannst du dir sicher selbst geben.

Auch wenn die Fakten gegen eine Flugreise sprechen, ist es bei diesem Thema oft schwierig, sachlich zu bleiben und rationale Entscheidungen zu treffen, da wir so viele Emotionen mit einer Urlaubsreise verbinden. Während Familien in vielen Lebensbereichen ein grünes Umdenken nicht als Verzicht sehen, die Möglichkeit zu sparen begrüßen und ihnen die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit aller Familienmitglieder einleuchten, ist das bei einer Flugreise meistens anders.

Wer sich einen Flug leisten kann, der fliegt in den Urlaub. Weil er es sich verdient hat, es ohnehin alle machen und eine Fernreise ein Statussymbol ist. Dazu kommt, dass die menschliche Psyche nicht immer vernünftig ist. Sie verleitet uns dazu, Einsparungen einfach aufzuheben. Wir leben einen nachhaltigen Lebensstil und belohnen uns dafür mit weniger nachhaltigen Dingen wie einer Flugreise. Dieser sogenannte Rebound-Effekt führt dann dazu, dass wir, trotz unseres grünen Lebensstils, wenig für die Umwelt und das Klima getan haben oder unser ökologischer Fußabdruck sogar noch größer wird.

Tipp 5: Nachhaltig reisen bedeutet nachhaltig fliegen

Eine Flugreise ist nie nachhaltig, denn du hinterlässt einen großen CO2-Fußabdruck. Wenn es aber doch eine Flugreise sein muss, dann kannst du den Schaden ein wenig begrenzen.

Denke um: Du willst in den Urlaub fliegen? Dann sehe eine Flugreise nicht als normal an, sondern als das, was sie ist: etwas Besonderes. Viele Menschen werden sich niemals einen Flug leisten können, leiden aber trotzdem unter den Folgen von Luftverschmutzung und Lärm. Zwei oder mehr Flugreisen pro Jahr passen nicht zu einem umweltbewussten Leben. Genauso wenig wie ein Wochenende auf Mallorca oder in London. Nachhaltig reisen bedeutet, weniger (oder gar nicht) zu fliegen und dafür mehr Zeit am Urlaubsort zu verbringen.

Wähle dein Fernreiseziel mit Bedacht: Es gibt Länder, in denen ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle. Du willst in die Ferne fliegen? Dann stelle sicher, dass ein Teil deines Wohlstandes mit deiner Reise in genau diesen Ländern ankommt.

Buche einen Direktflug: Buche immer die direkte Verbindung, auch wenn Umwege manchmal günstiger sind. Jeder gesparte Flugkilometer spart CO2.

Kompensiere deinen Flug: Das bedeutet, dass du die Menge an CO2, die dein Flug verbraucht, in Form einer Geldspende an ein Klimaschutzprojekt investierst, das CO2 bindet. Dafür suchen Unternehmen wie Atmosfair und myclimate Deutschland passende Projekte für dich.

GUTE VORBILDER ZEIGEN WIRKUNG
Eine Sache ist spannend. Die meisten Menschen handeln umweltfreundlicher, wenn auch jemand aus ihrem Umfeld seine Entscheidungen nach nachhaltigen Aspekten fällt, denn gute Vorbilder geben Orientierung und motivieren uns.

Tipp 6: Reist umweltfreundlich an

Als Faustregel gilt: Wer nicht weiter als 700 Kilometer von seinem Wohnort entfernt Urlaub macht, kann auf das Flugzeug verzichten. Und hier haben wir in Europa einen großen Vorteil. Zieh einen Kreis mit einem Radius von 700 km um deinen Wohnort und du kannst so ziemlich alles haben: Kultur, Stadt, Strand, Berge. Die Anreise mit Bahn oder Bus, vielleicht sogar mit dem Fahrrad, ist dann schon Teil des Reiseerlebnisses.

WENN DU EIN BISSCHEN MEHR MÖCHTEST
Du kannst natürlich nicht nur eine Flugreise kompensieren. Auch jede Autofahrt, eine Reise mit dem Bus oder euer komplettes CO2- Budget eines Jahres kannn kompensiert werden. Wie hoch euer ungefährer ökologischer Fußabdruck ist, könnt ihr online auf der Seite des Umweltbundesamtes berechnen lassen.
Anreise mit dem Fahrrad: Mit Kindern eine Herausforderung, aber nicht unmöglich und garantiert ein Abenteuer.

Nachhaltige Unterkünfte für umweltbewusstes Reisen

Tipp 7: Bucht eine grüne Unterkunft

Die Wahl einer grünen Unterkunft rundet eine nachhaltige Reise ab. Frage dich vor dem Urlaub: Welche Unterkunft passt zu uns als Familie? Welcher Standard ist uns wichtig, auf welche Ausstattung können wir verzichten? Das erleichtert dir die Suche.


Insidertipp: Wir buchen unsere Unterkünfte oft (aber nicht immer) über Booking.com. Unterkünfte, die dort mit „Travel Sustainable“ gekennzeichnet sind, erleichtern die Suche nach nachhaltigen Übernachtungsmöglichkeiten.


So erkennst du eine grüne Unterkunft:

  • Klasse statt Masse: Ein kleines oder mittelgroßes Hotel gehört meist direkt den Betreibern, die aus der Region kommen. Dadurch kommt das Geld, das du für eine Übernachtung zahlst, direkt der Region zugute. Bei großen Hotelketten kannst du nicht immer davon ausgehen.
  • Bietet deine Unterkunft Essen an, dann kannst du dich darüber informieren, ob sie Wert auf regionale und saisonale Bio-Produkte legt und eine Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten
    anbietet.
  • Findest du auf der Website Informationen darüber, wie die Wärme und der Strom, die das Hotel benötigt, erzeugt werden?
  • Bietet das Hotel einen Preisnachlass für Hotelgäste, die mit der Bahn anreisen? Ja, das gibt es, wenn auch (noch) sehr selten.
  • Ist die Nachhaltigkeit fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie? Das bedeutet zum Beispiel auch, dass die Mitarbeiter*innen fair bezahlt werden.

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Punkte, die eine Unterkunft zu einer umweltfreundlichen Unterkunft machen. Dazu gehören viele Dinge, die vor allem hinter den Kulissen passieren, wie das Abfallmanagement, die verwendeten Waschmittel usw. In der Tourismusbranche gibt es Siegel und Zertifikate, die nachhaltige Unterkünfte auszeichnen und dir als Orientierungshilfe dienen können. Kleine Hotels können sich nicht immer teure Siegel leisten, tun aber dennoch viel für den Umweltschutz und die Region. Sie sind vielleicht sogar nachhaltiger als manche Hotels, die viel Geld in grünes Marketing investieren.


Nachhaltig mit der Familie zu verreisen ist eigentlich gar nicht so schwer. Wer gerne in der Natur unterwegs ist, findet in ganz Europa und auch vor der eigenen Haustür wunderschöne Orte, an denen man einen erholsamen, naturnahen und nachhaltigen Urlaub verbringen kann.

Was sind deine Tipps für die Planung eines nachhaltigen Familienurlaubs?


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Meine veröffentlichten Bücher: Green Family Guide und Mikroabenteuer mit Kindern.


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