Trekking im Chapada Diamantina Nationalpark in Brasilien

Trekking im Chapada Diamantina Nationalpark in Brasilien

Zuletzt aktualisiert am 12. Dezember 2018

Trekking im Chapada Diamantina Nationalpark in Brasilien – Die vielleicht größte Enttäuschung auf meiner Reise durch Brasilien?

Ich sitze im Bus von Salvador de Bahia nach Lençóis. Mein Ziel: Der Chapada Diamantina Nationalpark – ein brasilianisches Mittelgebirge. Nach Sonne, Sand und Meer an Brasiliens Stränden ist es an der Zeit, dass ich meine Flip Flops gegen festes Schuhwerk tausche und wandern gehe. Keine allzu hochgesteckten Ziele, denke ich bis dahin.

Chapada Diamantina Nationalpark Panorama

Die Strecke führt von Salvador de Bahia 480 Kilometer ins Landesinnere. Als endlich die ersten Berge in Sicht kommen, breitet sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus. Ja, ich habe die Berge vermisst. Der kleine Ort Lençóis kommt außerdem adrett daher und hebt meine Stimmung weiter.

Nach der langen Fahrt nutze ich die verbleibenden Sonnenstunden des Nachmittags für einen Spaziergang zum Rio Serrano. Keine 800 m von Lençóis entfernt hat der Fluss natürliche Becken geformt, in denen gebadet werden kann. Herrlich erfrischend.

Chapada Diamantina Nationalpark Rio Serrano

Zurück im Hostel buche ich eine Tour für den nächsten Tag. Die Bilder auf dem Werbeflyer sind vielversprechend und auch der Reiseführer preist den Poço do Diabo, die Gruta da Lapa Doce, die Gruta da Pratinha und den Morro do Pai Inácio als sehenswert an. Das ganze Packet gibt es für umgerechnet 46 Euro pro Person. Dazu kommt allerdings, dass man (bis auf den Poço do Diabo) überall nochmals extra Eintritt berappen darf.

Auf einer Weltreise ist das Budget begrenzt. Am Ende eines Monats kommt nicht automatisch Geld auf das Konto. Versteht mich nicht falsch. Ich bin natürlich bereit für die erbrachte Leistung (die Fahrt und den Guide) zu zahlen. Falls das zusätzlich zu zahlende Geld sinnvoll zur Erhaltung dieses wunderbaren Fleckchens Erde eingesetzt wird: Super. Aber warum muss ich für die Benutzung eines Pfades, der mich in weniger als zehn Minuten auf den Aussichtsberg Morro do Pai Inácio bringt, etwas bezahlen? Das Gefühl, dass mir den ganzen Tag das Geld regelrecht aus der Tasche gezogen wurde, ist leider sehr präsent.

Alles in allem war mein erster Tag im Chapada Diamantina Nationalpark der teuerste Tag auf meiner Reise durch Brasilien. Ob es sich trotzdem gelohnt hat? Schaut euch die Bilder an und fällt euer eigenes Urteil. Mit welcher Kamera ich auf Reisen fotografiere, kannst du hier nachlesen.

Poço do Diabo

Chapada Diamantina NP Poço do Diabo

Chapada Diamantina Poço do Diabo

Chapada Diamantina Poço do Diabo Wasserfall

Gruta da Lapa Doce

Chapada Diamantina Nationalpark Gruta da Lapa Doce

Chapada Diamantina Gruta da Lapa Doce Trekking

Chapada Diamantina NP Gruta da Lapa Doce

Gruta da Pratinha

Chapada Diamantina Nationalpark Gruta da Pratinha

Chapada Diamantina NP Gruta da Pratinha See

Morro do Pai Inácio

Chapada Diamantina Nationalpark Morro do Pai Inácio Aussicht

Chapada Diamantina NP a daily travel mate

Chapada Diamantina NP Aussicht vom Morro do Pai Inácio

Morro do Pai Inácio Chapada Diamantina Nationalpark

Chapada Diamantina NP Morro do Pai Inácio Sonnenuntergang

Lençóis ist umgeben von grünen Bergen, Tälern, Wasserfällen und Flüssen. Jedes Wanderer-Herz schlägt beim Anblick der Morros höher. Ich scharre ebenfalls schon mit den Füßen. Und werde enttäuscht. Die vorhandenen Wanderwege sind überschaubar, eine Beschilderung fehlt angeblich ebenfalls und das Ziel ist in der Regel kein Gipfel, sondern ein weiterer Wasserfall. Ich bin wenig begeistert.

Im Grunde habe ich zwei Möglichkeiten: Ein 2-Tages-Trekking mit Camping oder auf eigene Faust losmarschieren. Möglichkeit eins kommt aufgrund eines bereits gebuchten Fluges nach Rio und der im Voraus bezahlten Unterkunft in Lençóis nicht in Frage. Außerdem bin ich einfach kein Zelter. Möglichkeit zwei scheint durchaus machbar. Mit einem Kompass, einer Karte auf dem Telefon und meinem Mann im Gepäck sollte verlaufen ausgeschlossen sein. Allerdings verwarf ich diese Option ebenfalls wieder, da mir zwei Reisenden später erzählten, im Wald ausgeraubt worden zu sein. Nicht einmal hundert Meter von den „Natural Pools“ des Rio Serrano entfernt. Im Grunde genau dort, wo ich am Vortag bis zur Dämmerung selbst gesessen habe.

Ich sitze also im Hostel fest. Ringsum Berge und ich komme nicht hin bzw. drauf. Was für eine Enttäuschung.


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Am dritten Tag in Lençóis geht es dann endlich rauf auf den Berg. Das Ziel des heutigen Tages: Der Cachoeira de Fumaça, mit 340 m der zweithöchste Wasserfall Brasiliens.

Das du auf den folgenden Bildern kein Wasser siehst, liegt übrigens daran, dass in dieser Gegend in Brasilien im September schon seit einiger Zeit Trockenzeit herrscht. Die Tour bzw. die Aussicht wurden mit dennoch als absolut lohnend beschrieben. Und mir wurde nicht zu viel versprochen. Bei dieser wirklich schönen 4,5 stündige Wanderung zum Cachoeira de Fumaça wurde ich mit atemberaubenden bzw. schwindelerregenden Aussichten belohnt. Wasserfall hin oder her.

Cachoeira de Fumaça Chapada Diamantina NP

Chapada Diamantina Cachoeira de Fumaça Aussicht

Cachoeira de Fumaça Chapada Diamantina NP Trekking

Cachoeira de Fumaça Chapada Diamantina Nationalpark Wasserfall

Chapada Diamantina NP Cachoeira de Fumaça

Chapada Diamantina NP Aussicht Cachoeira de Fumaça

Chapada Diamantina Nationalpark Brasilien Trekking

Chapada Diamantina NP Trekking a daily travel mate

Chapada Diamantina NP Trekking Brasilien

Lohnt sich der Besuch des Chapada Diamantina Nationalparks?

Ich hoffe, die Bilder sprechen für sich? Es lohnt sich auf jeden Fall. Wasserfälle, Höhlen, natürliche Schwimmbecken, grüne Täler und Berge. Die Landschaft ist schlichtweg atemberaubend. Einziges Manko: Der Preis, den du für die Touren zahlen musst. Viele der grandiosen Landschaften sind relativ weit von Lençóis entfernt und nicht ohne eigenes Auto zu erreichen. Dazu kommt zusätzlicher Eintritt bei fast jeder Attraktion. Als Arbeitender auf Urlaubsreise kein Problem, als Weltreisender mit begrenztem und schwindendem Budget schon. Alleine loswandern ist aufgrund der schlecht bzw. gar nicht ausgeschilderten Wanderwege bzw. des Überfallrisikos ebenfalls nicht zu empfehlen.

Anreise in den Chapada Diamantina Nationalpark

Von Salvador de Bahia kannst du mit dem Busunternehmen Rapido Federal nach Lençóis fahren. Der Bus fährt diese Strecke 3x pro Tag bzw. besteht die Option einer Nachtfahrt. Kosten: ca. 23 Euro (einfach).

Unterkünfte in Lençóis

In Lençóis gibt es Unterkünfte für jedes Budget. Hostels und Pousadas, die alle nicht besonders teuer sind. Ich selbst habe meine Unterkünfte während meiner Reise durch Brasilien immer ein bis zwei Tage vorher bei Booking.com gebucht.

Mein Tipp

Buche deine Unterkunft in Lençóis zunächst nur für eine oder maximal zwei Nächte. Vor Ort kannst du dann entscheiden, ob du lieber Tagestouren oder ein organisiertes, mehrtägiges Trekking machen möchtest. So kannst du vermeiden, dass du doppelt bezahlst.

Mein persönliches Fazit:

Im Chapada Diamantina Nationalpark erwartet dich eine atemberaubende Landschaft, die du allerdings fast nur in Form einer organisierten Tour erleben kannst oder du hast einen eigenen Wagen. Obwohl dieses Highlight an meinem Budget als Langzeitreisender kräftig gezehrt hat, waren es wunderschöne Eindrücke, die ich auf keinen Fall missen möchte. Und das ist das Einzige, was zählt!

Mein Fazit: Go for it!


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7 comments

  • Hi,
    Hast du Erfahrungen wie gut/bequem der Nachtbus ist und es sich lohnt auf diese Weise eine Nacht einzusparen, oder ob man dabei kein Auge zu kriegt?
    Danke und viele Grüße,
    Nils

    Reply
    • Hi Nils,
      in Brasilien bin ich nicht mit dem Nachtbus gefahren. Lediglich in Peru – und das auch nur, weil es keine andere Möglichkeit am Tag gab. Wie bequem oder unbequem die Nachtbusse in Brasilien sind, kann ich Dir leider nicht sagen. Persönlich kann ich Nachtbusse allerdings überhaupt nicht leiden, denn ich kann in ihnen einfach nicht schlafen. Da spar ich nix, wenn ich den nächsten Tag dann total übermüdet im Bett liege. Aber da scheine ich eher die Ausnahme zu sein.
      Liebe Grüße
      Steffi

      Reply
  • Da mir diese Seite selbst sehr geholfen hat hier ein Hinweis für andere Reisende bzgl. des Nachtbusses Salvador – Lençóis: es ist ein ganz normaler Bus, keine breiten- oder besonders weit verstellbare Sitze. Aufgrund der vielen Schlaglöcher ist die Nachtfahrt nicht besonders entspannt. Wir haben 6h gebraucht. Somit von mir nur eine Empfehlung wenn man wirklich Zeit sparen muss!

    Reply
  • Hallo Steffi,

    ich habe ein paar Fragen :)
    Ende September bin ich mit einer Freundin auf einer 3 wöchigen Brasilien Reise. Wir kommen in Salvador de Bahia Samstag Nachmittag (15:45 Uhr) an und fliegen am darauffolgenden Donnerstag Nachmittags (15:20 Uhr) weiter nach Rio. Wir würden während unseres Aufenthalts in Salvador gerne den Ausflug zu Chapada Diamantina machen.
    Vom Reisebüro haben wir ein Angebot einer Tour von 4Tagen/3 Nächten. Diese Tour ist aber ziemlich teuer. Ist es sinnvoll und leicht selbst von Salvador mit dem Bus nach Lencois zu fahren und vor Ort Touren zu buchen? Was kostet ungefähr eine Tagestour?

    Viele Grüße
    Alexandra

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    • Hallo Alexandra,

      es ist jetzt genau zwei Jahre her, dass ich nach Brasilien gestartet bin. Also schon eine kleine Weile her. Es kann sehr gut sein, dass sich die Preise ein wenig geändert haben. Hier meine Kosten in BRL (Brasilianischen Real)
      Bus von Salvador nach Lencois: 63 BRL
      Taxi zum Bus in Salvador: 35 BRL
      Unterkunft in Lencois: 79 BRL für ein DZ
      Tagestour 1: 110 BRL + Zusätzlich 3x Eintritt; jeweils 10 BRL
      Tagestour 2: 120 BRL ohne zusätzliche Eintritte

      Ich hoffe, ich konnte euch bei eurer Entscheidung ein wenig behilflich sein.
      Liebe Grüße und eine tolle Zeit in Brasilien
      Steffi

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  • War gerade in Lençóis. Ich habe die Mietwagenversion gewählt. Mietwagen (bei billiger-Mietwagen.de ca 20€/Tag). Die Hin- und Rückfahrt dauert jeweils ca 6 Std. Wenn man ab und zu Kurze Pausen macht. Es stimmt, die angebotenen Tagestouren erfordern nicht unbedingt einen Guide, obwohl das gern behauptet wird, denn die Leute leben davon. Durch den eigenen PKW erreicht man das meiste auch so und bezahlt dann nur noch evtl. Eintritte. Nicht ganz einfach ist es manchmal brauchbare Straßenkarten zu finden, die einen an die jeweilige Attraktion führen. Als Navi verwende ich meist Maps.me auf meinem iPad. Ich habe zusammen mit meiner Frau mehrere Wanderungen zu Wasserfällen unternommen (ebenfalls mit Maps.me unterstützt) dabei gab es keine Schwierigkeiten. Zu den beschriebenen Überfällen: die Gegend um Lencois erschien uns sehr sicher.

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