Zuletzt aktualisiert am 4. Dezember 2018
Bei „sticky rice“ denken die meisten wahrscheinlich an die thailändische Nachspeise „sticky rice with mango“. Meine Güte, mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Fantastisch.
Ganz anders ist dagegen der sticky rice in Laos. Hier gehört der Klebreis (khào niaw) sozusagen zur laotischen Kultur. Vor allem in den Regionen des Mekong-Tals. Der Klebreis ist eine ganz besondere Reisart, die gedämpft statt gekocht wird und bei fast jeder Mahlzeit mit auf dem Speiseplan steht. Wobei der Reis natürlich nur einen Teil der Mahlzeiten darstellt und mit weiteren Köstlichkeiten verzehrt wird.
Für die Herstellung des Reises brauchst du einen Reisdämpfer, denn der Reis wird nicht gekocht, sondern eben gedämpft. Dieser Bambuskorb nimmt allerdings ziemlich viel Platz im Reisegepäck weg. Obwohl ich kurz drüber nachgedacht habe – denn wer will nicht zu Hause allerlei Leckereien möglichst authentisch nachkochen – habe ich mich dann doch gegen den Kauf in Laos entschieden.
Keine Sorge, den Korb kann man auch im Internet kaufen.
Bevor es überhaupt los geht, musst du den speziellen Reis zunächst mehrmals waschen und anschließend mehrere Stunden einweichen lassen.
Frage einfach im nächsten Asia-Laden nach dem passenden Reis. In Laos wird der Reis über Nacht in kaltem Wasser eingeweicht. Mit dem ersten Krähen der Hähne (und in Laos gibt es unglaublich viel Hähne, die immer unglaublich früh Radau machen) wird der Reis nochmal gewaschen und in den Bambuskorb gegeben.
Dieser wird in den Dampf des kochenden Wassers „gehängt“, zugedeckt und für ca. 20 Minuten gedämpft. Dann mit ein bisschen Übung bzw. Schwung den Reis im Korb umdrehen und nochmal ca. 10 Minuten dämpfen.
Anschließend den Reis ganz kurz „ausdämpfen“, anschließen in die kleinen Bambuskörbe geben und sofort den Deckel schließen, denn ein laotisches Sprichwort sagt:
Otherwise the good luck leaves your house
Gegessen wird der Klebreis üblicherweise mit den Händen. Mit Besteck wird man sich auch schwer tun. Der Reis wird mit den Fingern zu kleinen Bällchen geformt und in verschiedene leckere Saucen getunkt. Oder man formt eine Art „Löffel“ und schaufelt damit weitere Zutaten in den Mund.
Wenn du eher nicht mit den Fingern essen möchtest, dann bestell dir besser keinen sticky rice. Auf Reisen geht’s du lieber authentisch essen und Besteck ist nebensächlich? Gut. Wenn du also Lust auf sticky rice hast, dann frage besser vorher nach, ob es überhaupt welchen gibt. Denn wie oben beschrieben, dauert es ein wenig, bis der Reis fertig ist.
Sollte kein Reis mehr da ist, dann müsstest du schon „durchmachen“, um diesen zu deinem Mahl genießen zu können.
Der Reis wird übrigens warm und kalt serviert. Wenn der Reis über Nacht eingeweicht und am Morgen gedämpft wurde, dann ist dieser am Abend natürlich schon kalt. Manche Restaurants dämpfen den Reis am Nachmittag, dann sollte dieser am Abend noch warm sein.
Lass den Reis also nicht zurück gehen, wenn dieser kalt ist. Zwar wird dieser mit einem höflichen aber doch unverständlichen Lächeln nochmal für dich aufgewärmt, dadurch wird er in der Regel auch trockener. Aber jetzt weißt du ja, wie und wann der Reis gedämpft wird und das es normal ist, dass dieser kalt gegessen wird.
Während einem 3-tägigen Trekking im Norden von Laos (dazu ein andermal mehr) sind wir natürlich in den Genuss von Klebreis gekommen, der von den Laoten gerne schon zum Frühstück gegessen wird. So gab es also drei Tage hintereinander Klebreis. Satt hat es allemal gemacht, aber mit leckeren asiatischen Früchten (auch dazu ein andermal mehr) zum Frühstück kann der Reis dann doch nicht mithalten.
In Luang Prabang habe ich es mir übrigens nicht nehmen lassen und einen laotischen Kochkurs besucht.In der Cooking School Tum Tum Cheng.
Absolut empfehlenswert!
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